Ein Fondsmanager hat genau skizziert, wie er die Adler Group fertig machen will: Interview mit dem Boss im Hintergrund

Cevdet Caner dementierte noch 2020, eine Rolle bei der Adler Group zu spielen. Heute ist das anders. Im Interview startet er einen Erklärungsversuch und äußert sich auch zu fragwürdigen Geschäften des Großaktionärs.

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MELANIE BERGERMANN Herr Caner, Sie haben dieser Tage mehrfach gesagt, Sie hätten die Erfolgsgeschichte der Adler Real Estate wesentlich geprägt und aus Ihrem Investment nie ein Geheimnis
gemacht. Da musste ich schmunzeln. Als ich 2015 erstmals bei Adler nachgefragt habe, hat die Firma dementiert, dass Sie dort eine bedeutende Rolle spielen. Es hieß vielmehr, dass Sie nur in Einzelfällen die ein oder andere Transaktion begleitet hätten.

CEVDET CANER Ich selbst habe immer nur gesagt, dass ich kein Aktionär der Adler bin und auch keine Organfunktion habe. Ihr Zitat stammt aus einer Stellungnahme der Adler Real Estate. Das kam nicht von mir. Ich habe nie abgestritten, dass ich die Adler transaktionsbezogen begleitet habe. Und dass ich Vorstand der Caner Privatstiftung war, die mittelbar an der Adler Real Estate beteiligt war, konnten Sie ja selbst anhand öffentlicher Dokumente nachvollziehen.

MELANIE BERGERMANN Für mich ist es schon ein Unter-schied, ob Sie die Geschichte der Adler wesentlich geprägt oder nur mal die ein oder andere Transaktion begleitet haben.

CEVDET CANER Ich hatte nie ein Amt bei der Adler. Ich war weder Vorstand noch Aufsichtsrat. Aber als Vorstand der Caner Privatstiftung habe ich den Großaktionär der Adler vertreten. Als Organ der Stiftung hatte ich selbstverständlich ein Interesse daran, dass es der Gesellschaft gut geht und sich der Kurs gut entwickelt. Ich habe mich dementsprechend eingebracht.

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