Echt wild!

Alles begann im Jahr 2000, als der Hamburger Unternehmer Günter
Schulz, der eigentlich für Innenausbau zuständig ist, beschloss, seinen
eigenen Wein zu produzieren.

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Aus Leidenschaft zu französischen Burgundern startete er mit seiner Idee, hochwertige Pinots noirs von internationalem Format im Rheingau entstehen zu lassen. Um eine eigene Produktionsstätte zu schaffen, versteigerte Günter Schulz einen Großteil seiner bedeutenden Sammlung von Spitzenweinen aus Burgund durch das Auktionshaus ›Christie’s‹ und baute in Johannisberg ein Domizil für seine eigenen Weine. THE PROPERTY im Gespräch mit ihm und seiner Betriebsleitung Verena Schöttle.

THE PROPERTY Lieber Herr Schulz, Sie haben Ihr Geld ursprünglich einmal im Innenausbau verdient. Was machte den Weinbau für Sie so attraktiv?

GÜNTER SCHULZ Ich wollte etwas Neues machen, und da ich Weine gesammelt habe, war dies genau das Richtige.

THE PROPERTY Gibt es ›Learnings‹, die Sie von Ihrem ursprünglichen Beruf auf den Weinbau übertragen konnten?

GÜNTER SCHULZ Ja, den Fleiß und Liebe zur Arbeit.



THE PROPERTY Seit 2016 wird Chat Sauvage von Ihnen, Frau Schöttle, geleitet. Was machen Frauen anders?

VERENA SCHÖTTLE Nichts :-). Genau wie Männer machen wir aus Trauben Wein. Meines Erachtens hat das nichts mit männlich oder weiblich, sondern eher mit der individuellen Zielsetzung zu tun und gutem Geschmack.

THE PROPERTY Burgunder gilt als Diva im Weinbau. Ist der Klimawandel für Burgunder ein zusätzliches Problem?

VERENA SCHÖTTLE In den letzten Jahren haben wir mit den Burgundersorten vom Klimawandel eher profitiert; wenn man zum Beispiel die letzten 100 Jahre zurückblickt, gab es früher immer wieder totale Ernteausfälle, Missernten oder einfach ›schlechte‹, das heißt unausgereifte Jahrgänge aufgrund der Witterung. Das gab es in den letzten zwanzig Jahren erfreulicherweise nicht mehr. Unabhängig vom Klima ist speziell Pinot noir jedoch recht anspruchsvoll im Weinberg und bedarf deutlich mehr Pflege und aufwendiger Handarbeit als andere Rebsorten.

THE PROPERTY Die Burgunder aus Frankreich erzielen sensationelle Preise, von denen Sie in Deutschland weit entfernt sind. Woran liegt das? Trinken die Franzosen lieber tolle Weine, statt tolle Häuser zu bauen?

GÜNTER SCHULZ Die guten deutschen Pinots noirs sind leider noch nicht so bekannt, aber wir haben die Franzosen bald eingeholt. Ob die Franzosen tolle Häuser bauen, kann ich nicht beurteilen.

THE PROPERTY Vielen Dank für das Gespräch!