Weiträumiger denken und investieren

Sven Carstensen ist Vorstand der bulwiengesa AG, eines Analyse-, Beratungs- und Bewertungsunternehmens für die Immobilienbranche. Bevor er bei bulwiengesa anfing, war er u. a. bei der Wohnungs- genossenschaft Schifffahrt-Hafen Rostock, der Bavaria Objekt- und Baubetreuung und der DIBAG Industriebau tätig. THE PROPERTY traf ihn, um über die aktuellen Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt zu sprechen.

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THE PROPERTY Viele reden von einem Ende des Booms oder einem Platzen der Blase. Wie sehen Sie die Immobilienwerte in den Ballungsgebieten Deutschlands?

SVEN CARSTENSEN Zunächst sollte hier nach Segmenten und Nutzungen differenziert werden. Der Wohnungsmarkt war auch schon vor der Corona-Krise in einer völlig anderen Verfassung als der Einzelhandelsmarkt. Wenn man auf die prosperierenden Nutzungssegmente Wohnen, Büro oder Logistik schaut, stellt man fest, dass den starken Miet- und Preisanstiegen auch eine entsprechende Nutzernachfrage gegenübersteht. Das Angebot kann die Nachfrage oft nur bedingt befriedigen. Die Folge sind steigende Mieten. Bei den Kaufpreisen kommt die sinkende Renditeerwartung hinzu – wo früher fünf Prozent gefordert wurden, gibt es heute nur noch zwei bis drei Prozent. Dies führt zu einem überproportionalen Anstieg der Immobilienwerte. Hier generell von einer Blase zu sprechen, halte ich für falsch.

 

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