Vom Dachgeschosskäufer zum Milliardär – die Geschichte des René Benko
Das rasant gewachsene Reich des Selfmademan und Machers scheint Corona überstanden zu haben. Das Handelsgeschäft erholt sich langsam, die eCommerce-Sparte erlöste mit einem IPO Milliarden, die Immobilien stehen überwiegend stabil da. Grund genug, dass THE PROPERTY das Reich des Österreichers besucht und eine Bestandsaufnahme mit Insidern macht.
Frankfurt am Main, im April 2021. Die honorigen Herren in der Vorstandsetage eines Banktowers im feinen Westend sitzen einmal im Quartal zusammen, viele der kleinen und großen Bankhäuser sind Stammgast in der informellen Runde. Ein Thema, das nicht auf der Agenda steht, aber trotzdem Teil des Abends wird, ist die Signa Gruppe oder besser gesagt René Benko (44). Als einer der Sparkassenvorstände kundtut, dass eines der Karstadt-Objekte in den eigenen Büchern steht, aber die Mieten unklar sind, weiß jeder, welche Tragweite dies annehmen kann. 62 der 170 Häuser sollen schließen. Zur gleichen Zeit sitzt René Benko in Berlin und versucht mit seinem Team, einen Staatskredit von 200 Mio. Euro durchzuboxen. Die Lage ist mehr als schwierig: Keine Partei will sich vor dem Wahlkampf positionieren, zu gefährlich scheint den Beamten die Signalwirkung zu sein, dass ein Milliardär Staatskredite bekommt. Erst am Vorabend hat Minister Peter Altmaier (63) bei einer Runde von Verbandsvorsitzenden energisch erklärt, dass man den Handel weiter stützen werde, aber die Hilfen dieses Jahr ein Ende fänden. Und da passt es gar nicht ins Konzept, dass erst Anfang des Jahres der Galeria-Konzern 460 Mio. Euro als Nachrangdarlehen erhalten hat, das Geld ist fast aufgebraucht. Und dann kommt das, was man keinem Unternehmer wünscht: Die Presse startet eine Kampagne gegen den Unternehmer.Signa hat 800 Mio.
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