Jakobs PropTech-Corner

Teil 3

PropTechs sind der Megatrend der Immobilienbranche – große Corporates und Private-Equity-Player investieren Milliarden. Damit man als Investor den Überblick behält, gibt der PropTech-Insider Jakob Schulz in jeder Ausgabe eine Analyse ab – dieses Mal zum Thema Nachhaltigkeit.

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Foto: Betti Klee

Syte – Nachhaltig Wohnraum schaffen 1001 Lücken für mehr Platz

Immer wieder stoßen wir im Alltag auf leere oder nicht optimal bebaute Grundstücke in unserer Umgebung – sogenannte Baulücken. Im Betreiben der Politik, mehr Wohnraum zu schaffen, sind dies wichtige Potenziale, die oft ungenutzt bleiben. Das will das Unternehmen Syte ändern. Mit seiner Grundstücks-Analyse-Software hat Syte bisher Nordrhein- Westfalen komplett digital abgebildet und auch eine Karte der ›1001 Baulücken‹ geschaffen. So können Städte systematisch nach Lücken suchen und Potenziale heben. Projektentwickler und Makler interessieren diese Informationen natürlich genauso. Kurzfristig sind sie daher die noch vielversprechendere Zielgruppe für Syte. Hoffentlich bald auch über die Grenzen NRWs hinweg.

1001bauluecken.syte.ms

Urbanistic – Nachhaltig planen
Kühlere Städte, entspanntere Bewohner?

Deutschland erlebt in 2022 einen neuen Rekord-Sommer, mit extrem hohen Temperaturen und extrem wenig Niederschlag. Besonders zu merken ist das in unseren Städten, die nicht für solche Temperaturen ausgelegt sind. Daran, dass diese, auch bei heißen Temperaturen, lebenswerter werden, arbeitet Urbanistic. Mit seinen digitalen Tools hilft das Unternehmen Planern dabei, Gebäude möglichst intelligent zu konstruieren. Das heißt, Gebäude und versiegelte Flächen so zu gestalten, dass sie genügend Verschattung bieten, einer noch stärkeren Aufheizung der Stadt entgegenwirken und für besonders wenig Lärmausbreitung sorgen. Vielleicht sorgt dies ja in Zukunft auch für weniger erhitzte Gemüter und bringt so auch mehr Lebensqualität in unseren urbanen Alltag.

urbanistic.de

Alcemy – Nachhaltig bauen
Der wahre CO2-Übeltäter im Beton: Klinker

Wir alle kennen die Ziele der EU: Klimaneutralität bis 2050. Die Baubranche steht hier vor einer besonderen Herausforderung. Denn sie verwendet einen Baustoff, dessen Herstellung alleine für 8 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist: Zement (inklusive seines Folge-Produkts Beton). Genau diese Emissionen will das Unternehmen Alcemy verringern und damit den Baustoff nicht nur nachhaltiger machen, sondern den Herstellern auch viel Geld sparen. Anders als der Name vermuten lässt, arbeitet das Unternehmen nicht mit neuen Rezepten oder speziellen Zusatzstoffen in der Herstellung,
sondern optimiert den heutigen Herstellungsprozess mithilfe von KI. Die Einsparung von CO2 wird dann durch eine Reduktion des Anteils von Klinker im Zement erreicht, der eigentlich der Übeltäter ist. Und das – wichtig – bei gleicher Festigkeit des Endprodukts.

alcemy.tech

node.energy – Nachhaltig Strom erzeugen
Viel Sonne = viel Strom = viele Sorgen?

Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden erleben dank neuer Regulation und veränderter Marktbedingungen auf dem Strom- Markt gerade ihren zweiten Frühling. Wer auch eine solche Anlage für den eigenen Verbrauch oder im Mieterstrom-Modell betreiben will, wird dann allerdings erst mal mit einer Flut an Bürokratie beschenkt. Das kann nicht nur die Freude an der Anlage trüben, sondern bringt auch echte Haftungsrisiken mit sich. Während der Entwicklung seiner Software für die Steuerung von Smart Grids hat das Unternehmen node.energy genau das erkannt. Es bietet heute eine digitale und automatisierte Lösung für all die lästigen Anmeldungen, Abrechnungen und Abgrenzungen im Betrieb der Anlage. So bleibt mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben eines Immobilien-Eigentümers: die Sonne genießen und die gesparten Euros auf dem Konto zählen.

node.energy