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Sheila Hicks' Werke zählen zum Faszinierendsten, was die Gegenwartskunst zu bieten hat. Vielen sind ihre gewebten Strukturen noch von der Biennale in Venedig oder der documenta 2017 in Erinnerung. Jetzt widmet sogar das Hepworth Wakefield der US-amerikanischen Künstlerin eine Einzelausstellung. Welch fantastischer Anlass – nicht nur, um David Chipperfields kühne Museumsarchitektur kennenzulernen, sondern auch, um eine Reise in Nordenglands Grafschaft Yorkshire zu unternehmen.

Kunst & Architektur
Ausstellung

Das englische Wakefield war die Heimat von Barbara Hepworth,
die nicht nur Teilnehmerin der allerersten documenta 1951 war.
Ihre Skulpturen sind aus der Sammlung des MoMa New York
nicht wegzudenken, 1965 wurde die britische Bildhauerin sogar
geadelt. Ihr und der kostbaren Kunstsammlung zum Verm chtnis
wurde 2011 das ›Hepworth Wakefield‹ eröffnet. 2003 schrieb der Stadtrat von Wakefield einen internationalen RIBA-Wettbewerb (für ›Royal Institute of British Architects‹) aus, um Architekten zu einem Entwurf für die neue Kunstgalerie zu ermuntern; David Chipperfield Architects konnten die Jury überzeugen. Sicherlich hatten die Stadtoberen auch einen ›Bilbao-Effekt‹ im Sinn, der Wakefield durch ein spektakuläres Museumsgebäude ebenso aufwerten würde. Nach unserem Besuch können wir uneingeschränkt behaupten, dass es einen Wakefield-Effekt gibt!

Der britische Architekt, der bereits für seine einzigartigen Museumsbauten international bekannt war, bewies auch beim Entwurf des Hepworth Wakefield sein Gespür dafür, wie regionale Architektur mit stilvollendeter Eleganz zu vereinen ist. Chipperfields Entwurf sah zehn Hexaeder aus Beton vor, die sich am allgegenwärtigen Erbe der Industrialisierung in Yorkshire orientierten. Heute bietet dieser kühne Entwurf von allen Sichtachsen ein mit der Landschaftstimmiges Erscheinungsbild. Ganz besonders beeindruckt uns die Anlage des Museums direkt am Fluss Calder, dessen Strömung zum Heizen und Kühlen des Gebäudes genutzt wird.