Die ewige Form

»Aerodynamik ist was für Leute, die keine Motoren bauen können«, soll Enzo Ferrari einst gespottet haben. Ferdinand Alexander Porsche, der Enkel des Gründers, entwarf den Porsche 911 und vermählte Kraft und Ästhetik zur Automobilikone schlechthin. Die Eindeutigkeit des ›911ers‹ ist einzigartig in der Automobilgeschichte. Kein zweites Fahrzeug blieb seiner Grundform über so lange Zeit treu: Etwa die Seitenlinien, das Fließheck, die Form der Seitenscheiben, die frei stehenden Kotflügel vorn mit der flachen Fronthaube dazwischen – das sind nur einige Kernmerkmale, an denen sich die Liebhaber ohne Zahl weltweit nicht sattsehen. Definitiv ist der Porsche 911 das Vehikel, für das der Begriff ›Garagengold‹ erschaffen worden sein muss. Und bedeutsamerweise widerspricht gerade der ex-klusive Sammlerkreis, der dem Delius und Klasing Verlag in einer bemerkenswerten Neuerscheinung die Rolltore öffnete, dem Bonmot des Ferrari-Patriarchen. Denn hier inszenieren sich die Rennfahrer wie Walter Röhrl und Eckhard Schimpf, die die Aggregate des 911ers an die Leistungsgrenzen brachten, und Designer von Rang wie Achim Anscheidt, die sich in ihrem Metier vom Idealmaß der Porsche-Linienführung inspirieren lassen, mit ihren Sammlungen gleichauf! Und doch vermag es ein Porsche 911, mit seiner sympathischen DNA einfach allen die Herzen zu öffnen: So zeigt das Coffee Table Book ›Porsche Garagen‹ auch die Wagen von Musikerinnen, eines Analysten, eines Feuerwehr-manns und vieler weiterer interessanter Menschen mit ihrem ganzen Stolz. Ihr Weg zu Porsche, ihre Sicht auf die Dinge, auf die Leidenschaft des Sammelns selbst weitet den Blick und baut Brücken über alle Kontinente.

BIBLIOGRAFIE
›Porsche Garagen‹ – Christophorus-Edition, 264 Seiten, 212 Fotos, gebundene Ausgabe im Format 27,4 x 29,6 cm, 68 Euro;
deutsche Ausgabe: ISBN 978-3-667-11697-0;
englische Ausgabe: ISBN 978-3-667-11698-7