Smart und diskret
Ein Haus ist so viel mehr als ein Dach über dem Kopf. Smarte Technologie macht es zum Selbstoptimierer in Sachen Sicherheit und Energieeffizienz. Und sie sorgt für eine Menge Komfort.
Jalousie über der Terrasse einfahren? Das funktioniert im Smart Home mit einem Tippen auf den Touchscreen oder per Stimmsteuerung vom Sofa aus. Dank einer Programmierung kann sich die Jalousie auch automatisch in Bewegung setzen, während man selbst am anderen Ende der Erde ist.
Etwas mehr Sicherheitstechnologie gefällig? Erscheinen Bewegungen oder Geräusche bedrohlich, erlauben smarte Überwachungskameras einen Blick in den Garten oder in Räume des Hauses. Moderne Alarmanlagen und Warnmelder korrespondieren untereinander oder sind mit Sicherheitsdiensten verknüpft. Ein solches smartes Paket gegen Einbruch ist heute im Baumarkt zu haben oder wird durch Fachleute als Gesamtlösung mit dem Eigenheim auf die Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner zugeschnitten. Ein wichtiger Sicherheitsaspekt für Menschen, die allein leben: Notruffunktionen samt Entriegelung der Haustüre für den Rettungsdienst. Fast alle Sicherheitslösungen lassen sich auch im Bestand nachrüsten ¬– und können durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau gefördert werden.
Nicht nur Sicherheitsaspekte, sondern auch Energieeffizienz macht smarte Technologien für zu Hause so attraktiv. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wasserverbrauch oder Helligkeit lassen sich den individuellen Bedürfnissen anpassen. Dazu sind eine Reihe von Sensoren notwendig wie Bewegungsmelder, Fenster- oder Türsensoren, die Daten an die Steuerungszentrale des Hauses senden. Beispielsweise wird ab einer festgelegten Helligkeit die Terrassenjalousie ausgefahren. Die Sensoren sind also die Sinne des Hauses, die Zentrale das Gehirn.
Fehlen noch Hand und Fuß. Für das Umsetzen der Befehle ist eine weitere Produktfamilie des Smart Home zuständig: die Aktoren. Das sind Funksteckdosen, Türschlösser, die Kaffeemaschine oder eben der Motor der Jalousie. Aktoren werden von der Zentrale auf einen Befehl hin oder auf Basis einer Programmierung angesteuert. Mithilfe von Aktoren kann ein Haus also „aktiv“ werden und seinen Bewohnern einige Arbeiten abnehmen wie den Staubsaugroboter in Bewegung setzen oder den Garten wässern. Sogar die Katze oder der Hund lassen sich automatisch füttern und die Aktivitäten des „Pet allein zu Hause“ über Mobilitätstracking verfolgen.
Wo Sensoren und Aktoren verknüpft und zentral gesteuert werden, beginnt also das „smarte Leben“. Die andere Seite der Medaille: Das Smart Home selbst kann zum Sicherheitsrisiko werden – wenn Hacker Daten abgreifen und sich so Zugang verschaffen. Wichtig ist deshalb die Entscheidung, über welches Netzwerk die Daten verbunden werden. WLAN oder Bluetooth sind angemessen, wenn es lediglich um die Steuerung der Musik oder Beleuchtung per App geht. Wer jedoch komplexe Prozesse wie Heizung oder Alarmanlagen verwalten will, braucht ein in sich geschlossenes Datensystem mit hohem Sicherheitsstandard. Da es noch keine systemübergreifenden Standards oder Prüfsiegel gibt, ist hier der Rat von Fachleuten hilfreich.
Nicht vergessen sollte man beim smarten Eigenheim die Frage, wie viel man von sich selbst und seinen Lebensgewohnheiten preisgeben will. Deshalb ist es wichtig zu wissen, welche Daten beim Betreiben der smarten Gerate erhoben, wohin sie übertragen und wofür sie genutzt werden.
Ein digitalisiertes Zuhause sollte wie ein guter Butler sein: smart und diskret.